Einfahrabteilung

Bevor die Fahrzeuge an den Kunden ausgeliefert wurden, musste jedes Fahrzeug einige hundert Kilometer eingefahren werden. Für diese Einfahr- und Erprobungsfahrten war eine spezielle Abteilung im Werk gegründet worden. Die Leitung dieser Abteilung hatte der spätere Laupheimer Fahrlehrer Xaver Steinle.

Zum Einfahren der Fahrzeuge wurde meist in einer Gruppe von drei bis fünf Fahrzeugen gestartet. Ziel war oft der Bodensee oder das schwäbische Oberland über Ravensburg, Bad Waldsee oder Bad Wurzach. Auch gewisse technische Strapazen mussten die Steigerwagen aushalten. Eines dieser Hindernisse war in Baltringen. Die kleine Ortschaft Baltringen ist ca. 9 Kilometer von Burgrieden in südlicher Richtung entfernt. Durch den Ort fließt die Dürnach, ein Bach etwas kleiner als die Rot bei Burgrieden, drei bis vier Meter breit und etwa 50 Zentimeter tief. Eine Furt im Ort wurde zum Durchfahren benützt um das Fahrzeug auf Spritzwasser zu testen.

Sinn und Zweck des Einfahrens war es zunächst, die Motoren genau einzustellen und eventuelle Fehler zu beheben. Der Kunde bekam sein Fahrzeug mit bereits zwei- bis dreihundert Kilometern, dafür waren dann die Kinderkrankheiten behoben.  

Einige Anwohner in der Laupheimer  Kapellenstraße beschwerten sich beim Steigerwerk und dem Bürgermeister, daß "morgens um vier Uhr in der Früh die Einfahrer der Steiger Autofabrik mit bis zu sieben Fahrzeugen und offenen Auspuff durch die Kapellenstraße rasen". 

Ein offener Auspuff verleiht dem Motor etwas mehr Leistung, dafür ist aber die Schallemission enorm. Bei bis zu sieben Fahrzeugen war hierbei nicht nur die Nachtruhe der direkten Anwohnern gestört sonder der halben Stadt.