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Walter und Hanne Bossert

 

Einer meiner ersten Kontakte und gleichzeitig längster hatte ich zu Walter und Hanne Bossert. Ich erfuhr von Bosserts durch den Sohn von Walther Steiger. Walter Bossert und seine Frau wohnten in Blaustein in einer kleinen Wohnung mit Anschluss zum Garten. Wie üblich hatte ich bei meinem ersten Besuch Fotos dabei. Ich wurde von Frau Bossert sehr freundlich zum Kaffee empfangen. Walter Bosser saß in seinem Sessel am Fenster, vor ihm ein Tischchen mit vielen Notizzetteln, Tagebüchern, Fotos und der Tagespresse. Herr Bossert war Jahrgang 1904 und geistig topfit. Es entwickelten sich Gespräche auf einer Ebene, welche nicht vermuten ließen, dass ein Altersunterschied von 64 Jahren bestand. Im Rhythmus von etwa zwei Wochen wurde ich bei Bosserts eingeladen. Meine Besuche wurden regelmäßig erwartet und Enttäuschung war da, als ich gelegentlich absagen musste. Walter Bossert und seine Frau Hanne baten mir nach kurzer Zeit das „Du“ an und ich durfte sie mit  „ Onkel Walter“ und „Tante Hanne“ anreden. Die Gespräche mit Walther Bossert waren höchst interessant und er fand in mir einen Freund mit dem er über die Autos seiner Jugend reden konnte.

Walter Bossert wurde im Frühjahr 1994 schwer Krank, in der Zeit war ich als Freund der Familie mehr gefordert. So daß das Thema Steiger immer mehr in den Hintergrund gerückt werden musste. Frau Bossert war mit der Situation denklich überfordert. Das Ehepaar Bossert hatte ihren Sohn mit 18 Jahren verloren. Die restliche Verwandtschaft hat nur nach Aufforderung reagiert, so dass vieles an mir lag. Walter bat mich damals vieles zu erledigen und zu organisieren. Im April 1994 verstarb Walther Bossert. Hanne Bossert litt sehr unter der Trauer, wobei die Trauer um Ihren Sohn sie ein leben lang nie überwunden hatte.

In der Folgezeit wurden meine Hilfsleistungen intensiver. Es galt den Haushalt von Hanne Bossert wirtschaftlich zu organisieren, einzukaufen und da zu sein. Liebenswürdige Nachbarn halfen ihr damals sehr. Ich habe Hanne Bossert bis zu ihrem Tode 1998 betreut und schließlich mit gepflegt. Es war nicht immer leicht und es kostete viel Zeit, welche ich aufbringen musste. Täglich telefonierte ich morgens und abends um sicher zu gehen dass alles in Ordnung ist. Durch ihr Alter stürzte sie öfters in der Wohnung und zog sich auch diverse Verletzungen zu, Klinikaufenthalte waren die Folge. Dennoch wollte sie ihre Wohnung nicht aufgeben.