Fritz Gockerell
geboren
am 25. November 1889 in München;
gestorben
16. April 1965 in München
Er
war
ein deutscher Pionier des Motorrad-, Automobil-, und Motorenbaus. Sein
eigentlicher Name war Friedrich Gockerell, es taucht aber zumeist die
Schreibweise mit C auf, auch in seinen Patent- und Offenlegungsschriften ist er
als Fritz Gockerell bezeichnet. Insgesamt hatte er mehr als 60 eigene Patente im
Bereich Motorenbau. An wie vielen Patenten er beteiligt war ist noch nicht bekannt.
Fritz Gockerell arbeitete zunächst als Maschinist in einem Luftschiff, später im Dampfturbinenbau bei Maffei. Danach wechselte er zu den Rapp-Motorenwerken, die später mit der Gustav Otto Maschinenfabrik als Bayerische Flugzeugwerke A.G. fusionierte und sich in Bayerische Motorenwerke A.G (BMW) umbenannte. Dort arbeitete Gockerell als Versuchsingenieur und war anschließend Werkstattleiter der mit Meixner und Landgraf gegründeten Deutschen-Megola-Werke G.m.b.H. (Hans Meixner, Friedrich Gockerell, Otto Landgraf) in München zur Herstellung des Megola Motorrades. Dieses zeichnete sich durch einen umlaufenden Fünfzylinder-Sternmotor im Vorderrad aus und wurde in einer kleinen Serie produziert (ungesicherten Angaben zufolge wurden 2000 Stück hergestellt).
Bereits um 1920 hatte Gockerell Verbindungen zum Steigerwerk nach Burgrieden. Sicherlich war die Freundschaft und das gemeinsame Interesse an Konstruktion und Technik der Grund warum Fritz Gockerell auch nach der Firmenaufgabe bis hinein in die 30er Jahre zu Walther Steiger Kontakt hatte. Wie aus verschiedenen Schriften ersichtlich ist, hatte er seinen Wohnsitz in seinem Geburtsort München. Er ist aber auch mit den Anschriften in St. Blaise in der West-Schweiz, Bern und Ulm bekannt.
Gockerell
entwickelte in Eigenregie einen Achtzylinder-Zweitakt-Motor für einen dem
"deutschen Volk bestimmten Sportwagen" und einen
Vierzylinder-Zweitaktmotor, der dem Einbau in wenige Prototypen eines Wagens und
Zweirades diente. Mehr Erfolg erzielte Gockerell mit Fahrradhilfsmotoren und
Leichtkrafträdern, die als sehr zuverlässig galten und unter seinem eigenen
Namen vertrieben wurden. Er widmete sich später Forschungsarbeiten zu
Dieselmotoren für Flugzeuge, Turbinenmotoren. Ein Zeitzeuge aus dem Steigerwerk
berichtete mir von Versuchsfahrten mit einem 4 Zylinder Gockerell-Motor mit
Kurbelkastenpumpe in einem Steiger. Der Motor soll gut funktioniert haben,
jedoch war die Lärmbelästigung enorm. Dies hat sicher Walther Steiger und Paul
Henze dazu bewogen, Abstand vom Gockerell-Motor zu nehmen.
Fritz Gockerell auf seiner MEGOLA
Fritz Gockerell und Walther Steiger
Diese Aufnahmen oben und unten, wurde im Auftrag von Fritz Gockerell gefertigt. Gockerell ist die Person in der Mitte (Bild oben) mit dem Papierstück in der Hand. Die Mitarbeiter des Werkzeugbaus unterstützten Fritz Gockerell bei der Umsetzung seiner Konstruktionen. So bedankte sich Fritz Gockerell indem er einen Fotografen bestellte und die Fotos fertigen lies, welche die Mitarbeiter erhielten. Bearbeitet wurde hier aktuell Zylinderlaufbüchsen für einen 4 Zylinder 2-Takt Motor, so berichtete es der Zeitzeuge Mathias Romer. Er ist im unteren Bild hinter den Zylinderlaufbüchsen abgebildet, er war der jüngste Mitarbeiter im Werkzeugbau.
Hier ein Ausschnitt.
Im unteren Bild wird ebenfalls gerade an Gockerells Zylinderlaufbüchsen gearbeitet, siehe Werkbank links.
Wie bereits erwähnt hatte Fritz Gockerell alleine mehr als 40 Motorenpatente in München gemeldet. An vielen weiteren Patenten und Gebrauchsmustereintragungen war er mit beteiligt. Es bedarf noch weiterer Forschungen im Patentamt um all seine Erfindungen wieder aufzudecken.
Bekannte
Patentmeldungen
Walther
Steiger und Fritz Gockerell in Ulm, Donau
Kolbenmaschine,
insbesondere Zweitaktbrennkraftmaschine, mit Kurbelkastenpumpe
Ausgegeben
am 25. September 1931
Nr.
562855
Firma
Steiger und Gockerell in Bern
Zweitakt-Selbstzündmotor
mit Umkehrspülung
Ausgegeben
am 29. Oktober 1932
Bei
den Rapp-Motorenwerken in München konstruierte er einen 3-Zylinder-Umlaufmotor
als Zweitakter, dann 1919 als Viertakter mit Namen Pax. (Die Rapp-Motorenwerke
wurden 1916 mit den Bayerischen Flugzeugwerken zu BMW vereinigt.) 1920 wurde
daraus ein 5-Zylinder-Motor, der kurze Zeit später im Prototyp der Megola vom
Hinterrad ins Vorderrad wechselte. Im Hinterrad drehte sich der Motor noch
entgegen der Drehrichtung des Rades und die Kurbelwelle zusammen mit dem Rad.
Das dazwischen sitzende Planetengetriebe sorgte dafür, dass die Kraft auch zum
Vortrieb genutzt werden konnte. Beim späteren Serienmodell drehten das Motorgehäuse
und die Zylinder dagegen mit dem Rad und die Kurbelwelle in die entgegen
gesetzte Richtung, es schauten auch Motorteile zwischen den Speichen des
Vorderrades heraus. Der Motor hatte 640 cm³ Hubraum und leistete 10 bis 14 PS.
M E G O L A
Bekannt
wurde Gockerell in erster Linie durch seine einzigartige Konstruktion der Megola
mit ihrem Fünfzylinder- Rotations- Sternmotor im Vorderrad. Motoren eingebaut
in den Antriebsrädern gab es bereits in England und Frankreich, neu hingegen
war die Auslegung als Sternmotor noch dazu als Rotationsmotor! Es begann bereits
1914, als Gockerell ein Patent für diese Konstruktionsmerkmale beantragte. Von
diesen Motoren gab es verschiedene Ausführungen, u.a. auch einen Sechszylinder-
Zweitakter. Anfänglich, so etwa um 1918, wurde jedoch ein Dreizylinder-
Viertakter mit 295 ccm ins Hinterrad gebaut. Dieses Mego- Motorrad war nach
einer damaligen Zeitungsanzeige "ein hervorragender Friedensartikel, ...
Meixner und Gockerell, München, Elisabethstrasse 29".
Der
Name Me go la, abgeleitet von
den Namen der Investoren Meixner,
dem Konstrukteur Gockerell,
hier schrieb er sich aber wieder mit „G“
, sowie der Investor Landgraf
. 1920 wurde aus den "Megola-Werken, Otto Landgraf, München" die
"Deutsche Megola-Werke GmbH" mit Landgraf als Geschäftsführer. Wie
so oft hat auch hier der Konstrukteur keine Ader zu den finanziellen Seiten und
so kam es, dass Gockerell die Konstruktionen entwickelte, die Geld in die Kassen
anderer brachte; so wurde etwa ein Patent nicht auf Gockerell sondern auf Otto
Landgraf angemeldet.
Das
Chassis der Megola war ebenso unkonventionell und bestand aus selbsttragenden,
geschwungenen und vernieteten Stahlblechen. Der Fahrer saß auf einem bequemen mit Rückenlehne oder bei den Sportversionen
auf einem normalen Motorradsattel seiner Zeit. Es wurden rund 2000 Maschinen als
Touren- und Sportmodell gebaut. Das Tourenmodell hatte eine Hinterradfederung in
Form von Blattfedern.
Weniger
bequem war die Megola allerdings im Stadtverkehr. Sie hatte weder Schaltgetriebe
noch Kupplung, also musste die Megola nach jedem Halt angeschoben werden. Auf der Rennstrecke
war die Megola aber in ihrem Element: Toni Bauhofer verwies 1924 die
BMW-Werksmannschaft auf die Plätze und gewann auf der Megola den Titel in der
Klasse über 500 cm³ der erstmals ausgetragenen Deutschen Motorrad-Straßenmeisterschaft.
Die höchste Ehrung die Fritz Gockerell je erhalten hat, kam 31 Jahre nach seinem Tod. Im Solomon R. Guggenheim Museum in New-York wurde 1998 eine gigantische Motorradausstellung gezeigt. Mit bei dieser Ausstellung war Gockerells Megola. Die interessante Konstruktion wurde sogar zum Leitobjekt der Ausstellung und war auf dem Titelbild des umfangreichen Begleitbuches zur Ausstellung. Hier gelangen Sie zur Seite der Ausstellung des Guggenheim-Museums New-York THE ART OF MOTORCYCLES.
Leitobjekt bei der Ausstellung "The Art of Motorcycles" im Guggenheim-Museum New-York
Megola Sport
Foto (4 Stück) aus der Zeitschrift "Cycles Canada" www.passionperformance.ca
Im Internet taucht dieses beiden Foto einer Megola auf mit Stromlinienverkleidung. Dem Design nach dürfte es sich um eine Konstruktion aus den 30er Jahren handeln. Bei dem Foto Steht noch "Killinger und Freund". Recherchen hierzu dauern noch an. Hier ein Text aus WIKIPEDIA:
Das Killinger & Freund Motorrad wurde um 1938 von fünf Münchener Konstrukteuren entworfen, gebaut und auf der Automobilausstellung von 1938 vorgestellt. Das Projekt lief unter den Namen „Friedenstaube“ und „Endsieg“. Robert Killinger war für den Motor verantwortlich, an dem auch Fritz Gockerell mitgewirkt hat. Der Entwurf des Rahmens stammt von Walter Freund. Mit Frontantrieb im Vorderrad und mit stromlinienförmigen Verkleidungen wog das Motorrad nur 135 kg. Im Vorderrad waren drei Zweitaktmotoren sternförmig angeordnet; der Hubraum betrug 600 cm³, das Gewicht – mit Zweiganggetriebe und Kupplung – 50 kg. Beide Räder waren gefedert. Insgesamt kann dieses Motorrad als Weiterentwicklung der Megola gesehen werden.
Wie viele Maschinen gebaut wurden, ist nicht bekannt. Eine Maschine wurde 1945 von den US-Streitkräften erbeutet.[1] Das Motorrad wurde untersucht und als technologisch zu komplex betrachtet. In den 60er Jahren entdeckte der Kfz-Enthusiast Harry Buck die Maschine nahe Philadelphia im Keller einer Frau, deren Vater in das Projekt involviert war und sie aus Deutschland mitgebracht hatte. Nach dem Tod des Vaters erwarb Harry Buck die Maschine. Nachdem Harry das teilweise zerlegte Motorrad auf einem Treffen in Oley, Pennsylvania zeigte, wovon es Bilder gibt, verkaufte er es wieder. Bei den Käufern soll es sich um Personen aus Deutschland handeln, die über die Maschine genau Bescheid wussten und vor hatten, sie zu restaurieren. Es ist also anzunehmen, daß dieses Motorrad noch existiert. Wo genau es derzeit steht, ist jedoch nicht bekannt.
Die Besonderheit des Antriebs besteht in drei sternförmig angeordneten Zweitaktmotoren, die jeweils ein eigenes Kurbelgehäuse haben. Der Antrieb ist kein Sternmotor. Weitere Einzelheiten finden sich in nachfolgendem Auszug der technischen Beschreibung:
„Der Dreizylinder-Zweitakter besitzt eine Steuerung des Einlasses durch einen Drehschieber. Das Ansaugen des Gemisches erfolgt durch Unterdruck in den drei Kurbelgehäusen wie üblich. Der Drehschieber steuert alle drei Zylinder. Der Motor ist kein Sternmotor, wie er uns aus dem Flugzeugbau bekannt ist. Und es ist auch kein Schwungrad notwendig. Alle drei Kurbeln arbeiten offenbar für sich auf ein gemeinsames Zahnrad. Diese Anordnung und der Rückstoß der Kolben in Drehrichtung sollen einen vollkommenen Massenausgleich sicherstellen. Die Zylinder aus KS-Laufbüchsen verschwinden fast vollständig im Silumingehäuse. Leichtmetall-Zylinderköpfe mit reicher Verrippung sind außer den Auspuffrohren das einzige, was man zwischen den Speichen des aus Leichtmetall gegossenen Rades als Motor erkennen kann. Diese flachen Speichen sind so gestellt, dass sie gewissermaßen als Turboventilator wirken.“
– Ch. Christophe, Motorradzeitschrift (Oktober 1938): Hartmut Schouwer
Im
Jahr 1922 wurde die " Gockerell Fahrzeug-Motorenbau" mit den Geschäftsführern
Samuel und Felix Weikersheimer gegründet, an der Gockerell einen Anteil von
einem Viertel hielt. Das 1 PS Kleinkraftrad verkaufte sich hervorragend, sodass
die Produktion auf weitere Standorte ausgedehnt werden musste, so etwa zur
"Süddeutschen Büro und Industrie AG" nach Gräfelfing und zur
Gockerellfertigung bei "Kracker & Co." nach Nürnberg.
Gockerell
war mit Konstruktionsarbeiten so stark beschäftigt, dass die Gebrüder
Weikersheimer ihm 'wohl vorher nicht darüber informieren konnten', dass aus der
GmbH nun die " Gockerell Fahrzeugwerke AG" geworden ist.
Gockerell,
immer bestrebt den Radfahrer zu motorisieren, schuf einen kleinen quadratischen
Fahrradhilfsmotor mit 33,6 ccm und 0,25 PS Leistung, der sich auf 100 km mit nur
1 Liter Sprit begnügte. Max, Samuel und Felix Weikersheimer wollten groß
einsteigen und haben sich 'verspekuliert', sodass bald Konkurs angemeldet werden
musste. In einem zeitgenössischen Zeitungsartikel vom 7.3.1925 war zu lesen,
dass sich der Inhaber der Gockerell Werke, Herr Weikersheimer in krimineller
Weise mit einem Südamerika-Dampfer abgesetzt hat!
Ein solcher Gockerell Fahrradhilfsmotor befindet sich im Bestand des
Steiger-Archives.
Automobilbau
Anfang 1924 schuf er den
ersten Gockerell-Wagen als Prototyp [Chassis], angetrieben von einem
Vierzylinder- Zweitaktmotor mit 905 ccm, 62 mm Bohrung und 75 mm Hub. Das 600 kg
leichte Auto erreichte mit seinem Hinterradantrieb eine Geschwindigkeit von 85
km/h bei einem Verbrauch von 7,5 Liter auf 100 km. Dieser Motor mit seinen vier
einzelnen Zylindern fand auch in einem Motorradrahmen Verwendung. Vermutlich
wurde in dieses Zeit
auch die oben
erwähnten Versuche im Steigerwerk durchgeführt.
Im
Winter zum Jahr 1926 entstand ein für die breitere Bevölkerungsschicht
konzipierter Wagen mit Zweitakt-
Zweizylindermotor mit Mischungsschmierung im Verhältnis 1:25 und mit 82 mm
Bohrung bei 100 mm Hub, woraus sich ein Gesamthubraum von 1056 ccm ergab. Dieser
30 PS Wagen erreichte ebenfalls 85 km/h bei einem Verbrauch von 7,5 l/100km und
wurde von Gockerell bei einigen Rennen eingesetzt. Die Gemischaufbereitung
erledigte ein Zenith-Vergaser. Interessant an diesem Wagen ist besonders der
Frontantrieb. Motor, Getriebe und Differential waren eine Einheit.
Gockerell war
sich der Vorteile dieses Konstruktionsprinzips vollständig bewusst denn er sah
"das moderne Automobil seiner vollendeten Form näher gebracht".
Nebenbei
entwickelte er ein Dreirad, das "Cockmobil" an dem er aber wenig
Interesse hatte, denn schon am 18.10.1926 verkaufte er alle Rechte an dieser
Konstruktion. Gockerell hatte nach wie vor 'nur' das Interesse, große Teile der
Bevölkerung mit preiswerten Fahrzeugen zu motorisieren.
Die wirtschaftlichen Misserfolge konnten Gockerell nicht entmutigen und er konstruierte dann 1930 für DKW einen Vierzylinder Dieselmotor mit Ladepumpe und der Bezeichnung 'V110'. Gockerell hatte bereits Erfahrungen mit Dieselmotoren, 1918 eine Patentanmeldung, 1925 Versuche mit einem Einzylinder Zweitaktmotor und es wurde auch ein als Flugmotor vorgesehener Sechszylinder gebaut. DKW hatte tatsächlich geplant einen Wagen mit einem Dieselmotor auszurüsten, denn entsprechende Prospekte mit dem Schlagwort "Diesel kein Wunder" waren bereits gedruckt. Die Serienproduktion blieb dennoch aus was Gockerell nicht davon abhielt, bis 1932 einen Vierzylinder Zweitakt Rohölmotor zu entwickeln!
Motorradbau
Vierzylinder mit Wasserkühlung
Bei
ausgedehnten Versuchsfahrten mit dem Zweizylinder, auch über die Alpen nach
Italien, wuchs wohl die Erkenntnis, dass ein Motor mit mehr Zylindern
elastischer zu bewegen wäre. Gockerell konstruierte einen Sechszylinder
Zweitakter für das Fahrwerk des Zweizylinderautos. Der Hubraum blieb mit 1086
ccm bei einer Bohrung von 53 mm und einem Hub von 82 mm etwa auf dem Niveau des
Zweizylinders. Die erreichbare Geschwindigkeit wuchs jedoch auf 125 km/h. Die
Elastizität der Maschine erlaubte es, auch größere Steigungen ohne zurückzuschalten
zu bewältigen.
Gockerell 169,5 Foto: Lars Sachtleben aus Erfurt
Diese Erkenntnisse führten in der Konsequenz schließlich zu einem Zweitakt- Achtzylinder Reihenmotor mit der Bezeichnung V8 als Blockmotorkonstruktion mit einer Bohrung von 42 mm bei einem Hub von 60 mm. Der Motorblock samt Zylinderkopf waren aus Aluminium, Stahlzylinderbuchsen wurden eingepresst. Die Kurbelwelle war neunfach kugelgelagert. Wahrscheinlich sollte auch ein neues Fahrwerk für diesen Motor gebaut werden. Der Motor wurde für den Versuch zunächst in das Zweizylinderfahrwerk eingebaut. Trotz intensiver Bemühungen konnte Gockerell keine Investoren für eine Serienproduktion dieses "für das deutsche Volk bestimmten Sportwagen" finden.
Daten (Quelle www.meisterdinger.de) |
Gockerell 110 | Gockerell 138 | Gockerell 169,5 |
Motor: | Einzylinder - Zweitaktmotor, Zylinder liegend, wahlweise luft- oder gegen Aufpreis wassergekühlt | ||
Bohrung/Hub: | 52x52 mm | 62x51,8 mm | 62x60 mm |
Hubraum: | 110 cm3 | 138 cm3 | 169,5 cm3 |
Steuerung: | 3 Schlitze | ||
Schmierung: | Mischungsschmierung 1:9 | ||
Leistung: | 1,5 PS | 2 PS | 3 PS |
Getriebe: | 2 - Gang | 3 - Gang | 3 - Gang |
Antrieb: | Riemen | Kette | Kette |
Rahmen: | Rohr | ||
Höchstgeschwindigkeit: | 60 km/h | 70 km/h | 75 km/h |
Foto: Gockerell 110 von Lars Sachtleben aus Erfurt
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Fahrradhilfsmotor
Im
Jahr 1932 wandte er sich erneut dem Zweirad zu und so entstand der
Gockerell-Rekord, ein 60 ccm Motor mit einem Hub-/Bohrungsverhältnis von 38mm
/45mm und mit 1 PS Leistung, der für die Montage auf jedem Fahrrad konzipiert
war. Der Motor hatte ein Gewicht von 5 kg und konnte somit über dem Vorderrad
angebracht werden. Der Verbrauch war mit 1,5-2 Litern und die Höchstgeschwindigkeit
mit 30 km/h angegeben. Dieses Konzept fand keine Investoren und so suchte
Gockerell intensiven Kontakt, leider ebenfalls ohne Erfolg, zu "Fichtel
& Sachs".
Fahrradhilfsmotor original montiert an einem Wanderer Fahrrad, Bild oben. Restaurierter Motor des Autors unten, an einem Adler Fahrrad, leider nicht mit originalen Auspuff und Antrieb
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Lebensabend
Die
Auto Union kaufte die Rechte an Gockerells Konzept des Zweikolbenmotors, der
durch Luftüberschuss bei der Verbrennung die Wirtschaftlichkeit des Zweitakters
verbesserte. Dies gestattete Gockerell sich über Wasser zu halten. Das ganz große
Geschäft hat er jedoch nie machen können. Hier hatte er mit Walter Steiger noch zusammen mehrere
Patente gemeldet.
Die meisten sind
wie die oben Abgebildeten Patente zu Motorenkonstruktionen. Aber auch eine
spezielle Treibstoffmischung wurde patentiert.
Fritz
Gockerell hat sein Leben lang geforscht, konstruiert, entwickelt, gebaut aber
nie die Früchte seiner Arbeiten ernten können. All die kaufmännischen
Misserfolge führten bei ihm nicht zu Resignation. In den letzten Lebensjahren
arbeitete er zu Hause noch an Turbowagen, Dampfturbinen, Kompressoren, etc.
"
Gockerell
hat in seinem Leben zahlreiche Erfindungen auf dem Zweirad- und Vierradsektor
gemacht, viele interessante Fahrzeuge gebaut. Nur für eines hat er kein Patent
erhalten - für das Glücksrad." schrieb Marc Muylaert in der
Automobil-Chronik über den genialen Konstrukteur.
Fritz
Gockerell starb 1965 in München.
Hinweise und weitere Infos zu Fritz Gockerell sind sehr
erwünscht und werden gerne mit aufgenommen!
Quellen: | - Lars Sachtleben - Erfurt |
- www.meisterdinger.de , Herr Joachim Fritz | |
- Wikipedia | |
- Guggenheim-Museum New-York | |
- Deutsches Museum München | |
- Deutsches Patentamt | |
- sowie noch viele unbekannte im Internet | |