Willi Burth
Daß ich es sogar mit einem OSCAR Preisträger mal zu tun hatte, wusste ich nicht als ich mit Willi Burth über Steiger sprach. Er schwärmte von dem Steigerwagen seiner Eltern, den er selber auch fahren durfte. Willi Burth gehörte das große Kino am Frauentor in Ravensburg. Er war immer viel beschäftigt, aber für Steiger hatte er Zeit. Viele Hintergrund Infos habe ich von Willi Burth erfahren. Leider konnte ich ihn nie persönlich gegenüber stehen. Er war wie Walther Steiger ein ruheloser Tüftler. Unter seiner gesamten Kinofläche in Ravensburg hatte er im Keller eine gigantische Werkstatt mit allen Maschinen welche ein Erfinder so braucht. Erst später erfuhr ich, daß Herr Burth große Auszeichnungen für sein Lebenswerk erhalten hatte. Der Text unten stammt aus Wikipedia.
Willi Burth (* 10. September 1904 in Saulgau, Oberschwaben; † 8. Dezember 2001 in Ravensburg) war ein deutscher Kinopionier, der für seine technischen Entwicklungen mehrfach ausgezeichnet wurde.
Der im oberschwäbischen Saulgau geborene Willi Burth organisierte bereits mit 10 Jahren die ersten Kinovorführungen in seiner Heimatstadt. Nachdem er sich im Alter von 19 Jahren mit einem Filmprojektor selbständig gemacht hatte, ließ er 1930 mit seinem Bruder Alfons Burth das Oberland-Theater in der Kaiserstraße in Saulgau errichten. Nachdem das Gebäude abgerissen wurde, errichtete Alfons Burth ein zweites Filmtheater-Gebäude (heute Kino Saulgau) in der Poststraße in Saulgau (1956). 1934 folgen das Union-Theater in Ravensburg (früher Eden-Lichtspiele), 1938 das Burgtheater in Ravensburg. Nach dem Zweiten Weltkrieg gründete Willi Burth 1953 das Kinozentrum Frauentor in Ravensburg, mit 900 Plätzen das größte Kino Oberschwabens.
Im Zuge seiner unternehmerischen Tätigkeit befasste er sich außerdem mit der Verbesserung der gängigen Projektionstechnik, was 1969 in einem weltweiten Patent seines „No Rewind Filmtellers“ mündete. Die von dem bayerischen Filmtechnikhersteller Kinoton vertriebene Erfindung ermöglichte das Vorführen eines Films ohne Eingreifen durch den Vorführer und ohne Zurückspulen und bot damit die Voraussetzung für das Entstehen von „Schachtelkinos“ und Multiplex-Kinos.
Für seine Erfindung erhielt Burth 1987 den auch als „Technik-Oscar“ bekannten Scientific and Engineering Award der Academy of Motion Picture Arts and Sciences. Darüberhinaus wurde er 1989 mit dem Bundesverdienstkreuz und 1998 mit der „Goldenen Leinwand“ des Hauptverbands Deutscher Filmtheater ausgezeichnet.
2004 eröffnete in Burths Ravensburger Burgtheater (inzwischen Kinozentrum „Die Burg“) eine Dauerausstellung zu Leben und Werk des oberschwäbischen Filmpioniers.